Gutes Wetter ist angesagt, also starte ich vom Zeltplatz des kleinen Ortes Pingeyri in den Westfjorden zu einer der schönsten Strecken in Island, die Umrundung des Fjordzipfels, wo sich auch die verlassene Farm von Lokinhamrar befindet, die durch einen Film über den Auszug des letzten Bauerns bekannt wurde.
Auch landschaftlich ist es eine tolle Strecke. Hier erlebt man, dann, was Einsamkeit bedeuten kann. Nur wenige Kilometer nach Pingeyri endet die Stromleitung bei einem Haus. Hier ist also das Ende der Zivilisation.Die Piste klebt an den Fjordhängen, bei Schnee oder schon nur bei Nässe, kann sie lebensgefährlich sein. Der lehmige Untergrund wird dann sehr rutschig. Kurz bevor man nach Lokinhamrar kommt, führt die Piste an einem Leuchtturm vorbei. Auch hier sind die Leute der Farm nebenan schon ausgezogen.
Dann bin ich da, ein leuchtend blauer, neuer Wegweiser zeigt zu den verlassenen Gebäuden. Der Film hat den alten Gemäuern zu neuer Popularität verholfen.
Nach der Farm kommt der schönste Teil der Strecke. Eine steinige Piste führt hinunter zum Meer und dort auf Meereshöhe den überhängenden Felsen entlang. Hier lohnt es sich, auf die Gezeiten zu achten, denn bei Flut gibt es wohl nasse Füsse!
Gerade dort, wo die Piste dem Meer entlang führt, huscht plötzlich ein brauner Schatten vor dem Auto durch. Richtig, es war ein Polarfuchs. Nun musste alles schnell gehen: anhalten, Objektiv wechseln und den braunen Schatten im Geröll wieder ausfindig machen. Es hat geklappt. Ich habe ihn noch erwischt.
Nach dieser Begegnung ging die Fahrt über Geröllpisten weiter, bis man in der Ferne schon wieder den Dynjandi-Wasserfall auf der andern Fjordseite leuchten sah.
Ein toller Tag: schönes Wetter, schöne Landschaft und viele Eindrücke!