Am Morgen um 9.30 Uhr verabschiedete ich mich von Bernd und Bettina, die mit ihrer Gruppe in Richtung Husavik aufbrachen. Ich entschied mich den sonnigen Tag für eine Tour zur Askja. Der Zubringer (F88) ist platt wie eine Autobahn. Wenn da nicht noch das Lavafeld und die zwei Furten wären, sähen wir die Nissan Micras wohl auch bald in der Askja. Die Königin der Berge Islands, Herdubreid, säumte fast wolkenlos den Weg zur Askja.
Bei der Askja war ich nun vor die Wahl gestellt, wie ich zurück fahre. Den gleichen Weg wollte ich nicht, der forderte mich nicht heraus. Die F910 war endlich wieder einmal offen, so entschied ich mich dafür, die F910 bis Nyidalur zu nehmen, und dann über die Sprengisandur weiter.
Anfänglich ging alles gut, einzig der starke Wind machte die Sanderfelder etwas schwierig, weil man im tiefen Sand mit einiger Geschwindigkeit fahren sollte, aber durch den vom Wind verwehten Sand die Piste nicht richtig sah. Als ich die unendlich scheinende Sanderfläche hinter mich gebracht hatte, galt es die Lavafelder zu queren. Hier zeigte sich, dass die Piste schlecht unterhalten ist. Oft fehlten die Holzpflöcke zur Markierung oder waren umgefahren worden, so dass ich mir den Weg suchen musste. Mit 10 bis max. 30 km/h ruckelte ich von einem Lavahöcker zum nächsten. Das rund 50 km breite Lavafeld dauerte so Stunden. Wenn überhaupt eine Piste da war, dann war sie so mit Steinen übersäht, dass schnelles Fahren auch nicht möglich war. Gegen 18 Uhr erreichte ich die Furt von Nyidalur und damit die Sprengisandurpiste (F26). Auf den letzten 120 km habe ich ganze 5 Fahrzeuge gekreuzt. Das zeigt auch wie beliebt diese Strecke ist. Die Sprengisandur zog sich nun noch einmal eine Ewigkeit vor sich hin, bis ich spät abends endlich die Teerstrasse erreichte. Etwas nach Mitternacht erreicht ich den Zeltplatz von Selfoss, wo ich erst mal eine Dusche nehmen musste, um mir den Sand, den ich mir bei dem starken Wind eingefangen hatte, loszuwerden.
Auf der Sprengisandur traf ich noch einen Schweizer mit einem Mietcamper, der einen Plattfuss eingefahren hatte. Leider konnte ich ihm nicht helfen, da er einen langen Vierkantdorn brauchte um das Reserverad abzunehmen. Als er mir seine Geschichte erzählt hatte, hatte ich auch kein Erbarmen mehr. Er hatte bereits am Sonntagmorgen einen Platten und hat dann in Akureyri das Werkzeug in der Garage liegen lassen.... Ich weiss nicht, wie der gefahren ist, die andern Reifen sahen fast neu aus. Ich habe jetzt 4000 km in Island ohne Plattfuss zurückgelegt und der schafft 2 an einem Tag.
Ach ja, Nachtruhe gab es nach der Dusche aber noch keine: Als ich die Kabine inspizierte, was bei dem Hochlandabenteuer alles zu Bruch gegangen ist, war ich zuerst sehr erfreut, weil ausser der Haushaltpapierrolle und den Abwaschsachen alles am Platz war. Leider kam ich dann auf die Idee, noch etwas zu essen und die Kühlbox zu öffnen. Die 300 km übelste Piste hatten meinen rohen Eiern keine Chance gelassen. Ich hätte sie besser mit dem Speck zum Frühstück gegessen. Also war noch putzen angesagt...
Heidy (Montag, 08 August 2016 21:24)
Warum gibt es kein Foto von der Kühlbox und den Eiern? :-)
Thomas Strahm (Montag, 08 August 2016 19:52)
Peter wir haben ein Geschenk für Dich zur nächsten Reise
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Liebe Grüsse und weiterhin pannenfreie Fahrt wünschen Dir
Simi und Tom